Smart Homes
Immer mehr Geräte, die im Haushalt zum Einsatz kommen, verfügen über digitale Schnittstellen. Ob Lampen, Kühlschränke, Waschmaschinen oder Klimaanlagen: Fast alles, was Strom verbraucht, kann heute mit dem Internet verbunden und darüber gesteuert werden. Man spricht von Smart Homes, doch welche Chancen bieten sie über den Komfort hinaus? Wie können sie zu mehr Nachhaltigkeit beitragen? Und welche finanziellen Sparpotenziale ergeben sich durch den Einsatz smarter Technologien?
„Alexa, schalt das Licht an!“
Sätze wie diese hört man heute in vielen Haushalten weltweit. Die digitale Assistentin steht exemplarisch für eine technische Entwicklung, welche Smart Homes erst möglich macht: die zentrale und vernetzte Steuerung von Geräten über das Internet. Egal ob dies nun über Sprachbefehle, wenige Klicks in einer App oder vollautomatisch geschieht: Nie war es einfacher und bequemer, Geräte vernetzt zu bedienen.
Vernetzung – zwischen Chance und Verhängnis
Die zunehmende Vernetzung geht jedoch auch mit Herausforderungen einher: Geräte müssen mit Strom versorgt, Daten übertragen und Server gekühlt werden. Die gesamte IT-Struktur, welche auch in anderen Lebensbereichen immer stärker gefordert ist, beispielsweise durch den Trend zum Streaming, wird immer stärker belastet. Eine Studie des Borderstep Instituts, welche vom BUND beauftragt und unterstützt wurde, erwartet bis 2025 etwa 1,7 Millionen vernetzte Geräte in Europa – zusätzlich zum heutigen Bestand.
Doch nicht nur der Strombedarf durch den reinen Betrieb der Geräte ist enorm: Die Studie weist darauf hin, dass vor allem der Standbybetrieb, welcher die smarte Vernetzung erst möglich macht, eine wesentliche Rolle spielen wird. Ferner prognostiziert die Studie alleine für die EU einen jährlichen Mehrverbrauch von bis zu 70 TWh. Dies entspräche etwa der gesamten produzierten elektrischen Energie aller deutschen Atomkraftwerke im Jahr 2017.
Eine Zahl, die beeindruckt, aber auch die Frage aufwirft, woher dieser ganze Strom kommen soll und welche Rolle fossile Energieträger dabei spielen?
Von der Spielerei zum Spielmacher
Smarte Technologien haben in der breiten Öffentlichkeit aktuell das Image einer netten Spielerei. Vor allem Hobbyelektronik wie Fernseher oder Smartphones stehen dabei im Vordergrund, was sich auch durch die größere Präsenz in Marketingmaßnahmen erklären lässt. Ein anderes Einsatzfeld, das noch viel mehr als Komfort und Spaß bringen kann, rückt dabei jedoch meist in den Hintergrund: das Energiemanagement.
Viele Tätigkeiten und Geräte im Haushalt benötigt große Mengen an Energie: Heizen, Kochen, Wäschewaschen, Beleuchtung – die Liste ließe sich fortführen. Bei solchen Energieflüssen kommt es in der Praxis jedoch oft zur ineffizienten oder gar massiv verschwenderischen Nutzung von Energie, was weder die Umwelt noch den Geldbeutel schont.
Die ideale Alternative? Ein Gesamtsystem, das alle Faktoren im Blick hat.
Intelligent managen. Smart sparen.
Damit Smart Homes zu Klimaschützern werden können, müssen zwei Vorgänge ideal ineinandergreifen:
• Nachhaltige Stromproduktion
• Effiziente Nutzung und Speicherung des Stroms
Um selbst nachhaltigen Strom zu produzieren, bietet sich Solarenergie an. Laut IRENA, der International Renewable Energy Agency, hat sich diese insbesondere im vergangenen Jahrzehnt so stark weiterentwickelt, dass die Preise per Kilowattstunde bereits mit den Kosten für Strom aus fossilen Energieträgern konkurrieren können. Ferner prognostiziert die Institution eine weiterhin so starke Effizienzsteigerung, dass die Kosten für Solarenergie selbst den Strom aus heute neu konzipierten Kohlekraftwerke unterbieten werden. Teilweise ist dies bereits heute der Fall, was die Prognose von IRENA bekräftigt.
Neben ihrer Effizienz überzeugen Solaranlagen auch durch ihre ideale Skalierbarkeit, um als Energielieferant für eine Immobilie zu dienen. Niemand stellt sich ein kleines Kohlekraftwerk in den Garten, doch Solarpanels auf dem Dach oder einem Carport lassen sich leicht realisieren. Egal ob Neu- oder Bestandsbauten: Durch die seit jeher bevorzugte Süd-Ausrichtung bieten fast alle Häuserdächer Möglichkeiten, hocheffiziente Solaranlagen zu installieren.
Doch der entscheidende Schritt zur Nachhaltigkeit erfolgt nach der Produktion: die effiziente Nutzung und Speicherung des Stroms. In einem ersten Schritt müssen dazu der Energieverbrauch des Haushalts sowie die Nutzungsgewohnheit seiner Bewohner analysiert werden. Langfristig können so Voraussagen für den Energiebedarf getroffen werden, die sich mit Wetterdaten kombinieren lassen. Dadurch lässt sich ideal errechnen, wie und wann man die verbundenen Haushaltsgeräte mit kostengünstiger PV-Energie versorgen kann. Hierfür bietet SMA eine passende Energiemanagementlösung, die am Ende des Artikels in einem Infokasten näher erläutert wird.
Mit dieser Technik ist bei entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen sogar möglich, überschüssigen Strom in das Netz einzuspeisen, was die Amortisierung der Gesamtanlage beschleunigt. SMA hat diese Entwicklung früh erkannt und seine Lösungen technisch optimal darauf vorbereitet.
Investieren statt konsumieren
Persönlicher Komfort kann und darf durchaus ein Grund für ein Smart Home sein. Doch beim Thema Energie gehen die Möglichkeiten der Vernetzung über diesen Komfort hinaus. Hier ermöglichen smarte Technologien, dass nachhaltig produzierte Energie durch ihre effiziente Nutzung noch nachhaltiger wird. Auch die Speicherung trägt dazu bei, indem abends und nachts sowie bei starker Bewölkung auf Solarstrom zurückgegriffen werden kann. Auch Elektrofahrzeuge können so geladen oder durch bidirektionales Laden als Stromspeicher genutzt werden.
Eines ist klar: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Und die Technologien stehen bereit. Nun liegt es an uns Konsumenten, die Chance durch entsprechende Investitionen zu nutzen, um langfristig nachhaltiger zu werden und Energiekosten zu sparen. „Alexa, machst du mit?“