Text: Birgit Scheuch, 24.03.2021
Klimaneutral, ressourceneffizient und grün sind wohl die ersten Gedanken, die beim Schlagwort „nachhaltige Stadt“ aufkommen. Aber was heißt das konkret, zwischen Rio de Janeiro und Ulan-Bator?
Eine simple Gebrauchsanleitung zur nachhaltigen Stadt gibt es nicht; zu groß sind die Unterschiede zwischen Kleinstadt und Metropole, Voralpenland und Sahara, Hightech-Nation und Agrarstaat. Orientierung bietet die Agenda 2030 der Vereinten Nationen. „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ heißt das elfte von 17 Nachhaltigkeitszielen, auf die sich die Weltgemeinschaft 2015 verpflichtet hat.
Und hier wird schon in der einleitenden Definition deutlich, wie komplex das Thema ist, weil der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen gerade in der Stadt zwangsläufig mit vielen anderen Themen in einer Wechselwirkung steht.
Produktion und Konsum, Wohnen und Mobilität, aber auch Grundversorgung und Bildung haben allesamt Einfluss auf das Klima. Gleichzeitig sind bei der Stadtentwicklung verschiedenste Interessen abzuwägen. Entsprechend enthalten die zahlreichen überstaatlichen, nationalen und lokalen Leitfäden und Ausschreibungen zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels ein breites Spektrum an Empfehlungen. Die Zwischenbilanz vom Dezember 2020 bietet allerdings noch Raum nach oben.
Eindrucksvolle Pilotprojekte jeder Art und Größe auf der ganzen Welt lassen jedoch eine zunehmende Dynamik erkennen. Im politischen Tagesgeschäft werden sie oft übersehen: Menschen, die sich vor Ort und im Internet für die nachhaltige Stadt stark machen – Stadtentwickler, Stadtsoziologen, Nachbarschaftsinitiativen und Publizisten.
In dieser Reihe sprechen wir mit verschiedensten Akteur:innen aus dem Bereich Stadt, der Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit, was eine „Nachhaltige Stadt“ für sie und uns alle bedeutet.
Susanne Peick
„Es ist an der Zeit, Demut gegenüber natürlichen Prozessen zu zeigen.“
Susanne Peick ist Chefredakteurin von polis. Das „Magazin für Urban Development“ berichtet seit 1990 über Entwicklungen und Trends in der Immobilienwirtschaft und vernetzt die Akteure im Städtebau.
Was bedeutet Stadt für dich persönlich?
Stadt ist für mich eine Art Organismus, der von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren beeinflusst und gestaltet wird. Die Stadt lebt nur dank des Zusammenspiels dieser Beteiligten – und das natürlich mal mehr und mal minder gut. Auch wenn es ein Widerspruch in sich ist – ist ihr einzig beständiger Charakterzug ihre Wandelbarkeit. „Die Stadt“ gibt es nicht. Sie ist heute anders als gestern und schon in dieser Sekunde veraltet.
Was zeichnet eine (ökologisch) nachhaltige Stadt aus?
Eine (ökologisch) nachhaltige Stadt funktioniert möglichst energie- und ressourcenschonend. Das zeigth nicht nur in umweltfreundlichen Technologien, sondern auch im umweltfreundlichen Verhalten der Bürgerinnen und Bürger ab. Dieses wiederum beruht auf individueller Verantwortung, muss zeitgleich aber auch seitens urbaner Strukturen gefördert oder erst ermöglicht werden. Praktisches Beispiel: Lebe ich in einer Stadt, die mir gute ÖPNV-Verbindungen bietet, ist meine persönliche Bereitschaft, den Bus anstelle des eigenen Autos zu nehmen größer. Ist das Quartier, in dem ich lebe, so geplant worden, dass es die Bedürfnisse meines täglichen Lebens deckt, sattle ich vielleicht komplett um aufs Zu-Fuß-gehen und ÖPNV. Die Stadt der kurzen Wege ist und bleibt das Gebot der Stunde. Hinzu kommen Aspekte wie durch moderne Technologien Energie einzusparen oder verwendete Energie intelligent aufzubereiten. Das fängt beim Bau von Gebäuden an, setzt sich in ihrer Bewirtschaftung fort und mündet letztlich in der Wiederverwendung der Materialien nach ihrem Abriss.
Welchen Beitrag leistest du dazu?
Als Stadtbürgerin sehe ich mich in der Verantwortung, mich – sofern möglich – entsprechend zu verhalten. Das Auto bleibt stehen, wenn ich es nicht unbedingt brauche. Im privaten Leben achte ich auf wenig Energie- und Wasserverbrauch und versuche die Angebote des täglichen Lebens in meinem Umfeld in Anspruch zu nehmen – das heißt zum Beispiel auch auf lokale und regionale Produkte zu achten. Ich denke, jeder kleine Schritt zählt – und man darf das Thema auch nicht zu dogmatisch betrachten. Verbote oder Maßregelungen erzeugen direkten Widerstand. Auch wenn es manchmal schwer ist – an die menschliche Vernunft zu appellieren, zahlt sich in vielen Fällen immer noch aus.
Warum ist das wichtig und wie bist du dazu gekommen?
Wenn uns daran gelegen ist, unsere Städte zu verbessern und auch für nachfolgende Generationen attraktiv zu gestalten, geht es nicht ohne ökologisches Bewusstsein. Gerade in der gegenwärtigen Phase sehen wir, dass wir nicht „Herr der Natur“ sind. Im Gegenteil: Wir müssen erst wieder verstehen, dass wir Teil eines großen (nicht beherrschbaren) Ganzen sind – eines natürlichen Prozesses, den wir positiv wie negativ beeinflussen. Ich denke, es ist mehr denn je an der Zeit, Demut gegenüber natürlichen Prozessen zu zeigen und uns wieder in das System Leben/Natur zu integrieren – und es nicht andersrum versuchen zu wollen. Dieses Bewusstsein kann man sich nicht antrainieren. Ich denke, es entwickelt sich, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht und nicht nur sich, sondern auch sein Umfeld kritisch reflektiert. Spezielle Punkte fallen mir natürlich aufgrund meiner beruflichen Position als Chefredakteurin des polis Magazins vielleicht eher auf.
Schauen wir in die Zukunft: Wie wird unser Leben in einer nachhaltigen Stadt aussehen?
Das ist eine schwierige Frage. Wenn ich ein Idealbild zeichnen darf, wünsche ich mir attraktive, gemischtgenutzte Quartiere mit viel Grünflächen und Orten, die Begegnung fördern. Das Auto ist ein hilfreiches Tool, aber kein Muss mehr. Die Dinge für den täglichen Bedarf sind fußläufig erreichbar. Meinen Arbeitsplatz kann ich im Bestfall dank optimaler infrastruktureller Erschließung und Verbindung bequem per Bus und/oder Bahn erreichen. Was wir als „Abfall“ produzieren, wird im Bestfall wiederverwertet oder als Energielieferant in den Stadt-Kreislauf gespeist. Darüber hinaus versuchen wir bei Mangel an Energie so viel wie möglich auf Sonne-, Wind- und Wasserenergie zu setzen.
Vielen Dank für das angenehme Gespräch.
Cornelia Zuschke
„Wir müssen die Bodenfrage klären.“
Cornelia Zuschke ist Dezernentin für Planen, Bauen, Mobilität und Grundstückswesen der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Was bedeutet Stadt für Sie persönlich?
Aus privater Perspektive ist für mich die Stadt Wohnort und Heimat, ein Ort der Entdeckung und Lebenskultur. Die Stadt als öffentlicher Ort bietet Raum für vielfältige Lebensentwürfe. Hier konzentrieren sich urbane Landschaft, Funktionen und Strukturen. Mit ihrer Infrastruktur ermöglicht die Stadt Visionen und eröffnet Chancen. In der Verdichtung von Werten und Traditionen bildet sie den roten Faden für Prozesse und Projekte. Und schließlich hat jede Stadt ihre eigene Schönheit als individueller, besonderer Ort, den es weiterzuentwickeln und zu gestalten gilt.
Welche Rolle haben Sie im „System Stadt“?
Wie alle Menschen habe ich mehrere Rollen im „System Stadt“: Erstens wohne ich dort. Zweitens habe ich den privilegierten Job einer Stadt- und Infrastrukturgestalterin als Beigeordnete für Bauen, Planen, Mobilität und Grundstückswesen. Und drittens lerne ich von anderen Stadtentwickler*innen und gebe mein Wissen als Lehrende weiter.
Was verstehen Sie unter einer (ökologisch) nachhaltigen Stadt?
Das wäre eine Stadt, die sich nicht aufzehrt, aus ihrer Substanz nicht nur Geld macht, sondern durch intelligente Planung oder Synergien daraus Wert generiert.
Ökologisch nachhaltig ist eine Stadt, die sich transformiert, statt ihre Ressourcen weiter zu beanspruchen. Dazu gehören Quartiersentwicklungen, die etwas zurückgeben an Umfeld, Gesamtstadt und Bevölkerung. Projekte im (öffentlichen) Raum mit klaren Klima-, Biodiversitäts-, Lärmreduktionszielen.
Es bedeutet vorauszudenken: Entwicklungen, die auf Klimaneutralität setzen und jede Form von Nachhaltigkeit ausbauen. Das betrifft unter anderem die Mobilitätsstruktur, den Grün- und Freiraumanteil, den Klimaschutz, den sozialen Mix, die Versorgungsstruktur, Schulen und Kitas.
Wir müssen Bodenressourcen wiedergewinnen. Dazu gehört die Entsorgung von Altlasten und Entsiegelung, das heißt, dass wir eher hinsichtlich der Bauvolumina verdichten statt mehr Fläche zu verbrauchen. Wir brauchen starke Quartiere, die soziale Perspektive und gesellschaftlichen Frieden befördern. Wir brauchen regionale Konzepte zur Lösung gleicher Fragen – Vernetzungsprojekte zu Klima, Mobilität, Flora, Fauna, Wasser und Siedlungsentwicklung.
Schauen wir in die Zukunft: Wie wird unser Leben in einer nachhaltigen Stadt aussehen?
Das Leben in der nachhaltigen Stadt ist energieminimiert und ihre Quartiere autark. Alle dürfen sein, der Stadtraum ist durchlässig für Transit und Verweilen in jedem Alter und jeder Jahreszeit. Wir haben eine Mobilität der kurzen Wege, Sharing statt Besitz – Angebote wie Mobilstationen und Quartiersgaragen. Durch neue Mobilität wird der Verkehrslärm abnehmen, guter ÖPNV und dichtes Rad- und Fußwegenetz sind selbstverständlich.
Wir werden nah beieinander und flexibel zum jeweiligen Lebensentwurf wohnen und arbeiten. Gerade aktuell in der Diskussion ist mehr wohnungsnaher Freiraum – nicht kommerziell, weit, frei, individuell bespielbar, sicher. Ich sehe urbanes Gärtnern auf Dächern, in quartiersintegrierten oder stadtintern gelegenen Kleingärten oder Flächen; ich sehe Spielräume statt Spielplätze; Adressen, statt Straßen.
Was sind die größten Herausforderungen, die wir dabei lösen müssen?
Wir müssen die Bodenfrage klären! Städte müssen sich in allen Ebenen des Bodenmanagements einbringen. Baurechtschaffung ist mit Maß und Perspektive zu betreiben. Weniger Spekulation, mehr Projekte, die Mehrwert für die Stadt schaffen.
Bauen muss „cradle to cradle“ werden und weiternutzen statt abbrechen. Projekte müssen energie- und ressourcenhaushaltsneutral werden. Wir brauchen mehr bezahlbare Wohnungen, dafür müssen die Städte entsprechende Anforderungen an Projekte stellen. Dazu gehört auch ein konsequenter Funktions- und Sozialmix! Wir brauchen flexiblere Grundrisse, mehr Gemeinschaftsfläche, mehr Balkone und Terrassen, multifunktionale wohnungsnahe Außenbereiche und eine dezentral versorgende Infrastruktur zur Stärkung der Stadtteilzentren. Für all das muss die Wohnbauförderung und die Infrastrukturförderkulisse angepasst werden!
Infrastruktur muss multidimensional nach vorne gedacht werden, damit unsere Städte auch morgen noch funktionieren, vorhandene Infrastruktur muss erhalten und modernisiert werden. Jedes Projekt muss eine soziale und öffentliche Rendite abgeben, muss bodensparend, freiraumschaffend oder klimaverbessernd fungieren und so die Stadt entlasten. Weg von Verwertung – hin zu „Inwertsetzung“ im umfassenden Sinne!
Vielen Dank für den spannenden Einblick.
Mike Hosey
“Die Natur wieder einbeziehen“
„Für etwas, das so wichtig ist, bekommt Nachhaltigkeit nur sehr wenig Aufmerksamkeit. Es ist Zeit, dass sich das ändert.“, schreibt Mike Hosey in seinem 2017 gegründeten Blog Think Sustainability. Sein Ziel ist es, über die Bedeutung von Nachhaltigkeit aufzuklären und sie in allen Lebensbereichen zu fördern – zum Besten zukünftiger Generationen.
Was bedeutet für Sie persönlich die Stadt?
Für mich ist eine Stadt das wirtschaftliche Zentrum eines Landes oder einer Region. Sie ist in erster Linie der Ort, an dem die Menschen arbeiten, an dem Wert geschaffen wird, aber sie kann auch so viel mehr sein. Sie ist ein Ort, an dem wir das Geld ausgeben, das wir verdienen, an dem wir uns mit Familie und Freunden treffen und an dem wir an größeren Ereignissen wie Gemeindeversammlungen und Sportveranstaltungen teilnehmen können.
Was zeichnet eine (ökologisch) nachhaltige Stadt aus?
Im Moment ist die überwiegende Mehrheit der Städte auf der ganzen Welt nicht nachhaltig und berücksichtigt nur selten welch immens wichtige Rolle die natürliche Umwelt in unseren städtischen Gebieten spielt oder wie sie sich auf die Gesellschaft und die Gesundheit der Stadtbewohner auswirkt. Eine nachhaltige Stadt berücksichtigt die dreifache Grundlinie der Nachhaltigkeit. Die Wirtschaft, die Gesellschaft und die natürliche Umwelt stehen gleichberechtigt nebeneinander und kein einzelner Aspekt wird einem anderen vorgezogen. Mit anderen Worten: Städte bleiben wirtschaftlich stark, aber nicht auf Kosten der natürlichen Umwelt oder der Menschen, die in der Stadt leben. Wir müssen die Rolle der Natur in der städtischen Umwelt berücksichtigen und die Rolle, die sie auf uns hat. Eine nachhaltige Stadt umfasst die oben genannten Aspekte gleichermaßen und tut dies auf eine Weise, die es der Stadt ermöglicht, sich zu entwickeln und das auch zukünftig.
Wie können Sie dazu beitragen? Was ist Ihre Rolle dabei?
Wie bei vielen anderen Aspekten meines Lebens auch, nehme ich bewusste Veränderungen vor, um umweltfreundlicher zu leben und meine eigene Rolle bei der Entwicklung einer nachhaltigen Stadt zu spielen. Ich nehme häufiger öffentliche Verkehrsmittel oder gehe zu Fuß, wenn ich kann; ich schränke die Abfallmenge, die ich produziere, so weit wie möglich ein, indem ich wiederverwendbare Gegenstände benutze; und ich versuche auch, mich in der Gemeinde zu engagieren, wenn ich kann. Obwohl ich nicht in einer großen Stadt lebe, ändere ich auch immer wieder meinen Energie- und Wasserverbrauch, das Abfallaufkommen, die Formen des Reisens und vieles mehr, um auch zu Hause ein nachhaltigeres Leben zu führen.
Warum ist das wichtig und wie sind Sie dazu gekommen?
Der Zustand, in dem sich unser Planet in Bezug auf den Klimawandel befindet, ist katastrophal, und wenn wir nicht handeln, wird es nur noch schlimmer. Es gibt Veränderungen, die auf nationaler und regionaler Ebene dringend notwendig sind und bei denen viele von uns das Gefühl haben, dass wir Bürger keine Rolle dabei spielen. Aber es gibt immer noch so viel, was wir selbst in unseren lokalen Gemeinschaften tun können. Da ich an der Universität Geografie und nachhaltige Entwicklung studiert habe, weiß ich, wie wichtig der Kampf gegen den Klimawandel ist, und ich möchte persönlich tun, was ich kann.
Was sind die größten Herausforderungen, die wir lösen müssen?
Eine der größten Herausforderungen ist die Wiedereingliederung der Natur und der natürlichen Umgebung in die bebauten Städte. Allein dadurch können wir einige der großen Probleme lösen, mit denen Städte derzeit konfrontiert sind. Als sich die Städte entwickelten und wichtig für die Wirtschaftsleistung der Nationen wurden, vergaßen wir die Rolle der Natur und gaben dem Wirtschaftswachstum den Vorrang, ohne wirklich zu verstehen, welche Auswirkungen das haben würde. Wenn man sich die Städte in Großbritannien näher ansieht, sind Luftverschmutzung, Verkehrsstaus und der Zugang zu Grünflächen nur drei Beispiele, bei denen die Bedeutung der natürlichen Umwelt vergessen wurde.
Es gibt immer mehr Studien, die den Nutzen der natürlichen Umwelt sowohl für unsere Gesundheit als auch für die Lebensqualität von Städten rund um den Globus belegen. Ob es nun darum geht, mehr Bäume zu pflanzen, um unsere sich erwärmenden Städte zu kühlen und natürlichen Schatten zu schaffen, oder um die natürliche Reinigung der städtischen Luft zu unterstützen, die nachweislich jedes Jahr zu Tausenden von Todesfällen beiträgt, oder um den Zugang zur Natur für alle Stadtbewohner, unabhängig vom Einkommensniveau, zu erleichtern – eine starke Verbindung zur natürlichen Umwelt in unseren städtischen Gebieten wird viel nachhaltigere Städte schaffen.
Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Wie wird unser Leben in einer nachhaltigen Stadt aussehen? Was ist Ihr Wunsch oder Ihre Vision davon?
Eine nachhaltige Stadt wird eine Stadt sein, die für die Menschen, die in ihr leben, gebaut wird und die sowohl die natürliche Umwelt als auch deren wirtschaftliche Bedeutung berücksichtigt. Meine Vision ist, dass sie viel grüner, viel sauberer und viel menschenfreundlicher sein wird. Bäume werden die Straßen säumen, um in den heißen Sommermonaten Schatten zu spenden und die Auswirkungen von Überschwemmungen durch das Auffangen von Niederschlägen zu reduzieren. Vertikale Gärten und Dachgärten werden auf Gebäuden in der ganzen Stadt üblich sein, um die Auswirkungen eines sich erwärmenden Planeten und den Bedarf an kohlenstoffemittierenden Klimaanlagen zu reduzieren. Es wird weniger Autos auf den Straßen geben, und die öffentlichen Verkehrsmittel werden für die Bewohner innerhalb und außerhalb der Stadt viel besser zugänglich sein. Die Straßen werden zu Fußgängerzonen und die Luft wird viel sauberer sein. Die Mehrheit der Gebäude, wenn nicht sogar alle, werden mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Es mag wie eine sehr utopische Vorstellung für eine Stadt erscheinen, aber es gibt Städte auf der ganzen Welt, die damit beginnen, Veränderungen vorzunehmen, die Visionen wie diese zum Leben erwecken. Ich glaube wirklich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir dort ankommen.
Vielen Dank für das interessante Gespräch.
Eine unumstrittene Definition des Begriffs „Nachhaltige Stadt“ gibt es nicht, dafür einige Überschneidungen zur „Smart City“. Ohne Digitalisierung sind Nachhaltigkeitsprojekte kaum zu managen. Eine smarte Anwendung wiederum kann erst dann als zukunftsfähig gelten, wenn sie neben ökonomischen auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt.