Kleiner denken für das Große
Große Kühltürme, riesige Schornsteine, lange Rohrleitungen: Mit der Stromerzeugung verbinden die meisten immer noch große Kraftwerksanlagen mit fossiler Rohstoffbasis. An geografisch strategischen Punkten positioniert versorgen sie nicht nur ihre direkte Umgebung mit Energie, sondern beliefern über Jahrzehnte geschaffene Netzstrukturen Millionen von Haushalten. Das Prinzip der dezentralen Stromerzeugung ist da kleiner gedacht – und hat doch Größeres im Sinn.
Dezentrale Energie: Was ist das?
Bei der dezentralen Stromerzeugung geht es im Kern darum, Strom verbrauchernah zu erzeugen. Im räumlichen Sinne bedeutet dies, dass sie in der Nähe von Wohngebieten oder ganz allgemein dem Verbrauchsort produziert wird. Durch die fehlende Transformation auf andere Spannungsebenen, beispielsweise das Hochspannungsnetz, geht so weniger Leistung verloren, da die dezentrale Energie nur ins Mittel- und Niederspannungsnetz muss, um die Endverbraucher zu erreichen.
Ein weiterer Aspekt, der die dezentrale Stromerzeugung besonders verbrauchernah macht, ist die leichtere Anpassung der Stromproduktion an den tatsächlichen Bedarf. Soll beispielsweise ein kleines Dorf oder nur ein bestimmtes Wohngebiet versorgt werden, ist dies bereits mit einer verhältnismäßig kleinen Solarfarm oder gar nur einem einzelnen Windrad möglich. Durch diese optimale Abstimmung der Produktionsmittel auf den Energiebedarf lässt sich so ein in Summe hocheffizientes und nachhaltiges System schaffen, das nicht nur grüne, sondern auch günstige Energie hervorbringt.
Die Vielfalt des Fortschritts: unsere Artikelreihe „Dezentrale Energie“
SONNENALLEE hat sich bereits in mehreren Artikeln mit dem Thema dezentrale Energie und seinen vielfältigen Ausprägungen befasst. Im Folgenden möchten wir Ihnen eine Auswahl der Projekte vorstellen, die uns begeistert haben und exemplarisch für das stehen, was uns bei SMA antreibt: Energie nachhaltiger und umfassender denken.
Aus unserer Artikelserie „Dezentrale Energie“.
Hey Auto, get a job!
E-Autos werden in der breiten Bevölkerung vor allem mit ihrer Antriebsart verbunden, also der Tatsache, dass sie keinen fossilen Kraftstoff benötigen, sondern Strom – im Idealfall besonders nachhaltig produziert. Doch genau wie ihre flüssig betriebenen Gefährten stehen E-Fahrzeuge den Großteil der Zeit ungenutzt herum und werden durchschnittlich nur 1-2 Stunden am Tag bewegt. Dies eröffnet die Möglichkeit, sie während der Standzeiten als mobile Batterie zu verwenden – und Energiespeicherung so ganz neu anzugehen.
Wenn das Haus selbstständig Strom kauft
Die Blockchain-Technologie ist spätestens seit den astronomischen Höhenflügen der Kryptowährung Bitcoin in aller Munde. Doch das Verfahren, mit dem man Informationen fälschungssicher und rückverfolgbar speichern kann, ermöglicht auch im Energiesektor ganz neue Geschäftsmodelle.
Gemeinsam mehr Energie
Brooklyn, ein Stadtbezirk von New York City, gehört zu den am dichtesten besiedelten Orten der USA. Auch aus energetischer Sicht gehört die Region damit zu den größten Verbrauchern in den Staaten. Doch in Brooklyn hat sich ein kleines Microgrid entwickelt, also ein Inselnetz, das sich aus vielen kleinen Solaranlagen speist, die von Anwohnern oder kleinen Geschäftsleuten betrieben werden. Ein neuer lokaler Energiemarkt entstand.
Virtuelle Kraftwerke
Solaranlagen brauchen Sonnenlicht. Windräder Wind. Beides stellt die Natur zwar zur Verfügung, aber nicht zu jeder Zeit im selben Umfang. Das kann dann zu Problemen führen, wenn man sich bei der Energieversorgung zu stark von einer Quelle abhängig macht. Virtuelle Kraftwerke, also digitale Infrastrukturen, welche die Daten zur Erzeugung, Speicherung und dem Bedarf von Energie effizient verarbeiten, sind hier die entscheidende Lösung – und tragen darüber hinaus noch zu mehr Nachhaltigkeit bei.
Strom von nebenan
Können ein paar Solarpaneele den Unterschied machen? Und würden Sie Strom vom Schäfer kaufen? SONNENALLEE hat mit mehreren kleinen Erzeugern gesprochen, die eigentlich ganz anderen Tätigkeiten nachgehen, mit ihren Produktionsanlagen aber bei sich vor Ort für nachhaltigen, günstigen Strom sorgen.
Ein Prinzip mit Zukunft
All diese Beispiele zeigen, wie vielfältig eine dezentrale Stromproduktion aussehen und die Situation vor Ort verändern kann. Doch die Möglichkeiten sind noch lange nicht erschöpft. Mit der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung der gesamten Infrastruktur werden alle Prozesse noch effizienter, was sich für den Stromkunden finanziell auszahlt, uns als Menschheit aber einen noch wertvolleren Dienst erweist: den Schutz unserer Umwelt.