Clever gekoppelt

Verbinden Sie Ladesysteme für E-Autos mit Ihrer PV-Anlage.
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3 Min.

Text: Anne Pohl, 14.04.2022

Viele Unternehmen, die heute den Umstieg auf Elektromobilität planen, spielen mit dem Gedanken, den Strom fürs Tanken mit der eigenen Photovoltaikanlage zu erzeugen. Ein cleveres Konzept: Denn der selbsterzeugte Strom ist nicht nur umweltfreundlich, sondern schafft durch die Kombination aus Stromerzeugung und hohem Eigenverbrauch auch finanziellen Mehrwert!

Kür statt Pflicht

Damit künftig mehr Flächen für Solarenergie genutzt werden und die Energiewende an Fahrt aufnimmt, hat die Bundesregierung in ihren Koalitionsvertrag eine Solarpflicht aufgenommen. Einige Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, haben die Solarpflicht bereits gesetzlich umgesetzt oder wollen dies in Kürze tun (s. Kasten). Doch auch überall dort, wo die Nutzung von Photovoltaik für Unternehmen noch freiwillig, steigt zurzeit die Nachfrage.

Die Vorteile für Unternehmen, Photovoltaik und E-Mobilität zu kombinieren, liegen auf der Hand:

  • Die Firmenfahrzeuge können tagsüber sogar ohne Batteriespeicher an der firmeneigenen Photovoltaikanlage aufgeladen werden, während die Besitzer im Büro sind
  • Im Vergleich zur Schnellladestation ist der Ladevorgang an der eigenen Wallbox oder Ladesäule batterieschonender
  • Ihr selbsterzeugter Strom ist auf jeden Fall grün. An kommerziellen Strom-Zapfsäulen ist das nicht immer gewährleistet
  • Bei der Finanzierung von Elektrofahrzeugen, Lademöglichkeiten und PV-Anlagen greift Ihnen der Staat unter die Arme
  • Durch den erhöhten Eigenverbrauch wird jede PV-Anlage wirtschaftlicher

Photovoltaik rechnet sich auch im Alleingang

Eine eigene Photovoltaikanlage macht für Unternehmen und Gewerbe aber auch Sinn, wenn sie nicht staatlich verordnet ist – sogar dann, wenn der Einstieg in die Elektromobilität noch nicht zeitnah geplant ist. Selbst erzeugter Strom ist preiswert und macht Sie unabhängig von Schwankungen auf dem Markt.

Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat im Juni 2021 untersucht, wie hoch die Gestehungskosten (Kosten für die Erzeugung) für Strom aus einer Photovoltaikanlage sind. Die Gestehungskosten einer Kilowattstunde Solarstrom bei Kleinanlagen unter 30 kWp betrugen zum Zeitpunkt der Untersuchung zwischen 5,81 und 8,04 Cent (im Süden Deutschlands) und zwischen 7,96 und 11,01 Cent (im Norden). Kam ein Batteriespeicher hinzu, lagen die Kosten bei 8,33 und 19,72 Cent/kWh. Bei einem Preis von etwa 23 Cent pro Kilowattstunde (kwH) für konventionell erzeugten Gewerbestrom (Stand: April 2021) hatte die eigene PV-Anlage also in jeder Konfiguration die Nase vorn!

Gut für den ökologischen Fußabdruck

Der größte Vorteil Ihrer unternehmenseigenen PV-Anlage: Dadurch, dass Sie mit der Sonnenenergie eine regenerative Energiequelle nutzen, tragen Sie aktiv zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland bei und unterstützen die Energiewende. Und mit jeder Kilowattstunde Strom, die Sie erzeugen, sparen Sie auch CO2 ein – je nach Größe der Anlage viele Tonnen im Jahr! Das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für das Image Ihres Unternehmens.

Noch besser mit Speicher

Wenn Sie Ihre PV-Anlage mit einem Batteriespeicher kombinieren, werden Sie zum smarten Manager Ihrer persönlichen Energiewende! Der Speicher erlaubt Ihnen, Ihren Eigenverbrauch deutlich zu erhöhen – so können Sie Lastspitzen kappen und statt Strom dazuzukaufen, die Kosten für die Bereitstellung von Maximallasten deutlich senken. Ein moderner Batteriespeicher kann zudem auch zur Notstromversorgung genutzt werden und mit fossilen Brennstoffen betriebene Aggregate ersetzen oder zumindest ergänzen.

Leitfaden für Gewerbebetriebe

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. hat speziell für kleine und mittlere Unternehmen den umfassenden Leitfaden „Photovoltaik und Elektromobilität sinnvoll kombinieren“ erstellt. Dieser Leitfaden gibt Ihnen erste Orientierung im Dschungel der rechtlichen und technischen Anforderungen und beschreibt unterschiedliche Nutzungsvarianten von E-Mobilität in Unternehmen. Beim Solarcluster Baden Württemberg können Sie den Leitfaden „Photovoltaik in Gewerbe und Industrie – Solarenergie erfolgreich einsetzen“ downloaden.

Kurz erklärt: Sektorenkopplung

Unter Sektorenkopplung versteht man die Verbindung verschiedener Bereiche der Energiewirtschaft miteinander. In unserem Beispiel wird der Sektor Energieerzeugung (Photovoltaik) mit dem Sektor Verkehr (E-Mobilität) verbunden. Die Sektorenkopplung gilt als Schlüsselkonzept der Energiewende, weil sie die Integration hoher Anteile erneuerbarer Energien möglich macht.

Bundesländer mit Solaranlagenpflicht

Bundesland Solarpflicht für Pflicht gilt ab Link zum Gesetz
Baden-Württemberg neue Parkplätze > 35 Stellplätze

neue Nichtwohngebäude

01.01.2022 Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen neue Parkplätze > 35 Stellplätze 01.01.2022 Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen
Schleswig-Holstein neue Parkplätze >100 Stellplätze

Nichtwohngebäude: bei Neubau und Renovierung von > 10 Prozent der Dachfläche

01.01.2022 Energiewende- und Klimaschutzgesetz
Berlin Private Neubauten/Dachsanierung von Bestandsgebäuden 01.01.2023 Solargesetz Berlin
Niedersachen Dächer von Gewerbebauten >
75 m²
2023 Niedersächsische Bauordnung
Hamburg Dächer von Neubauten, im Bestand ab 2025 2023 Hamburgisches Klimaschutzgesetz
Rheinland-Pfalz gewerbliche Neubauten

neue überdachte Parkplätze >
50 Stellplätze

2023 Landessolargesetz Rheinland-Pfalz
Bremen alle Neubauten, Bestandsbauten bei Dachsanierung in Planung in Planung
Bayern Gewerbedächer in Planung in Planung

SMA Energy System Business

Mit den Photovoltaik-Lösungen von SMA machen Sie sich auf Dauer unabhängig von schwankenden Strompreisen und können bis zu 80 Prozent an Energiekosten sparen. Wenn Sie wollen, lassen sich die Ladesysteme Ihrer firmeneigenen Elektroflotte nahtlos integrieren und so auch Ihre Mobilitätskosten senken. Ein SMA Solar Partner ist auch in Ihrer Nähe und berät Sie gern!